Sonntag, 27. April 2014

Die Zähmung der Kletterpflanze ODER Inspektion des Spitals Köpenick

Sodala, nachdem die Balkonsaison feierlich eröffnet und ein Frühstück am Samstag Morgen im Sonnenschein genossen wurde, stand noch einiges am Programm: verwelkte Frühlingsblumen ersetzen, noch 1, 2 Töpfe oder Blumenkisterln kaufen, Kräuter pflanzen, Gartenschere und Schnüre besorgen... wieder einmal ein Samstag beim Obi also. Viel war eigentlich nicht los, das schöne Wetter treibt die Leute vielleicht doch dazu an irgendwas anderes zu tun als einzukaufen. Besser so. :) Ich komme also Heim und pflanze meine neu erstandene bunte Flora ins vorhandene Kisterl und arbeite mich weiter zur quer über den Balkon wuchernden Glyzinie. Endlich im Besitz einer Gartenschere (wenngleich es die billigste wurde die ich finden konnte, aber würde schon ihren Zweck erfüllen) wurde ich Herrin über die mehrjährigen, verholzten Triebe die es zurückzustutzen galt. Musik an und los gehts. Abgestorbene Teile der Pflanze wurden abgeschnitten, sich herumwickelnde neue Triebe vorsichtig heruntergewickelt und neu am Geländer fixiert wo ich sie haben möchte. Der zeig ichs wos lang geht! Nach einer geschätzten Stunde Arbeit werden erste Fortschritte sichtbar. Mit zunehmender Routine nimmt auch die Arbeitsgeschwindigkeit zu. Schnipp Schnapp und weiter zum nächsten Knäuel. Tja, was soll ich sagen. Ich musste dann spontan testen ob billige Gartenscheren auch wirklich was taugen und schön scharf sind. Diagnose: Ja! Mit höchster Präzision habe ich fein säuberlich einen Teil meiner Fingerkuppe abgeschnitten („Das haben sie ja wirklich sauber hingekriegt“ wurde mir vom Arzt später bestätigt). Na toll, was tun? Wochenede ist, Ärzte haben zu und wo das nächste Krankenhaus ist wusste ich natürlich ad hoc auch nicht. Ich lief also erstmal  etwas planlos auf und ab während ich die doch ziemlich blutende Wunde in den Griff zu bekommen versuchte. Einmal die Eltern anrufen kann in so einem Fall nie schaden... hm, leider hebt keiner ab. Na gut, dann schauen wir mal im Internet wo das nächste Spital zu finden ist. Oh, die Eltern rufen zurück. Hm, die Nachbarn fragen? Ja, eine etwas altmodische aber doch sehr gute Idee! Leider niemand zu Hause. Hm, was nun? Doch wieder selber Krankenhaus suchen. Ha, da kommen die Nachbarn grad nach Hause. Situation schildern... und schon wurde ich ins nächstegelegene Krankenhaus gefahren. Danke nochmal an dieser Stelle für den bereitwilligen Einsatz meiner Nachbarn! Leider Gottes hab ich in der Eile zwar genug Zeug zum Abdecken der Wunde, meine Krankenausweiskare, Schlüssel und Geld mit, aber hab das Handy liegen lassen. Gut, was diese Geschichte in weiterer Folge mit einem Feuerwehreinsatz zu tun hat kann ich ja ein andermal erzählen... Nun gut, nach einer kurzen Kreislaufkontrolle durch eine Ärztin und frischem Verbandmaterial sitzt man also im Wartezimmer und wartet… wartet… trinkt einen Schoko-Kaffee und wartet… und kommt irgendwann um 18h drauf dass man seit dem Frühstück nichts mehr zwischen die Zähne bekommen hat. Hilft nix, weiter warten… bis man nach rund 4,5 Stunden endlich an der Reihe ist… nur damit man die endlich nicht mehr blutende Wunde wieder von diversen Tüchern befreit und das ganze von vorne losgeht und man wiederum einfach einen fetten Verband verpasst bekommt der wieder ein Weilchen braucht um die Blutung zu stoppen. Yeah. Aber sonst sei da nix zu machen. Tja, stimmt leider. Fazit: 3 Tage Verband drauf lassen und Schmerzmittel nehmen wenn man nicht schlafen kann und ich fürchte mit Jujitsu und Gitarrespielen wirds erstmal nix sein. :( Na das war notwendig!




Gut, am Sonntag gings der Pflanze nochmal an den Kragen. Dafür hat man jetzt am Balkon wenigstens ordentlich Platz zum Sitzen... 
Chaos
gebändigtes Grünzeug

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